Samstag, 4. Juli 2015

Paketübergabe in der Soupkitchen

Hallo ihr Lieben!

Im April habe ich es ja schon mal geschrieben: Lisa, Lea, Isabelle und ich haben gemeinsam ein Spendenprojekt für die Havana Soup Kitchen gestartet.
Wir haben eine ganze Menge Spenden bekommen. Insgesamt über 5000€ und sind dann losgegangen, um für jedes Kind schöne Sachen zu kaufen.
Es wird zwar bereits wieder ein kleines bisschen wärmer, heute trage ich T-Shirt und kurze Hose (!), aber vor allem morgens ist es noch besonders kalt. Meistens unter zehn, machmal sogar unter null Grad.

Also mussten vor allem warme Sachen her. Erste Einkäufe haben wir in den verschiedenen Pep-Läden (der südafrikanische Kik) in  ganz Windhoek gemacht. Zahnbürsten, Handschuhe, Unterwäsche. Beim nächsten Mal Schuhe. Dann Mützen, Pullover, Hosen und T-Shirts.
Es war immer ein riesiges Chaos. Wir sind zwischen den ganzen Kleiderständern herumgehuscht und haben versucht möglichst verschiedene Sachen zu kaufen. Es sollten ja nicht alle Kinder gleich aussehen.
Im Endeffekt hatten wir so viel Geld übrig, dass wir nicht mehr besonders sparen mussten.
Jedes Kind hat vier Unterhosen, fünf Paar Socken, zwei Hosen, zwei Pullis, drei T-Shirts, zwei Paar Schuhe, Handschuhe, Mütze und eine Winterjacke bekommen.
Mit Zahnbürste, Zahnpasta, Waschlappen, Seife, Buch, Malbuch, Block, Federmäppchen mit Buntstiften und Kuscheltier sind die Rucksäcke dann bald überfüllt gewesen, sodass wir für jedes Kind noch eine Plastiktüte packen mussten, um Bananen, Birnen, Orangen, Maismehl, Kaubonbons, Seifenblasen, Wachsmalstifte, Knete, Puzzle, Lineal und einen Ball unterzubringen.
Chaos gab es dann auch bald in unserem Wohnzimmer. Da wurde alles nach Größe sortiert, dann farblich passend geordnet und auf die Rucksäcke verteilt.
Bald konnte man kaum noch durchs Zimmer laufen, geschweige denn die Tür öffnen.
Also wurde es Zeit die Pakete loszuwerden.

Allerdings gab es noch ein Problem. Unsere Einkäufe hatten wir in mehreren Durchgängen in komplett vollgestopften Taxis nach Hause transportiert. Jetzt mussten wir aber alles zusammen zur Soupkitchen bekommen. Zum Glück konnte Frieda uns mit dem Bakkie abholen.
Als sie zum ersten Mal all die Sachen gesehen hat, die im Wohnzimmer standen, hat sie gesagt: "Das ist ja wie ein Traum!" Wir haben also alle Tüten, Rucksäcke und Kartons ins Auto geladen. Das war bald Randvoll, sodass Lea, Isa und ich noch drei Rucksäcke im Taxi mitnehmen mussten, die beim besten Willen nicht mehr reingepasst hätten.
Als wir den kleinen Hügel hochliefen, kamen uns schon die vierzig Kinder mit "Teacher is coming"-Rufen entgegengestürmt und haben und fast umgerannt.
In der Soupkitchen stand alles voll mit Rucksäcken, als wir ankamen. Die wartenden Eltern hatten schon beim Ausladen geholfen.
 Zuerst hat Frieda mit allen gebetet und erklärt, wer wir sind und was wir gemacht haben. Lea durfte dann auch noch kurz etwas sagen und schließlich kam noch eine Mutter zu Wort, die uns gedankt hat, aber auch der Soupkitchen, die sich ja jeden Tag für ihre Kinder einsetzt.
Und dann ging es endlich los. Die Kinder haben nicht so ganz verstanden, dass das alles für sie ist. Einige haben stolz die viel zu großen Rucksäcke aufgesetzt, einer hat fröhlich seine (noch etwas grüne) Banane vespeist. Am schönsten war aber die Reaktion vieler Eltern.
Eine Mutter hat beim entgegennehmen des Rucksacks "Thank you, Jesus!" gesagt, eine andere hat sich nochmal bedankt und uns Gottes Segen gewünscht und eine weitere ist schnell nach Hause gelaufen, um uns ihrerseits ein Körbchen zu schenken.
Es war schön, zu sehen, dass die Pakete auf so viel Freude stoßen.

Viele Grüße!
Kristin

Hier gibt es nun noch ein paar Bilder von der Übergabe:
Inhalt eines Jungenrucksackes
Inhalt eines Mädchenrucksackes
Das hat nicht mehr in die Rucksäcke gepasst... Zum Glück gibt es Plastiktüten :)

Das ist unser Wohnzimmer. Wenn man ganz genau hinguckt, sieht man die Möbel unter den Rucksäcken :)

Alles ausgeladen in der Soupkitchen.
Lea und ich beim Tüten packen.
"Das ist jetzt meiner!?"
Frieda übergibt einen Rucksack an eine Mutter.
Ganz schön schwer! Beim ersten Versuch ist er hinten rübergefallen.
Die Mutter knotet die Tüte zu, während Nathanael die kleine Schwester auf dem Schoß hat.
Jetzt erstmal eine Banane :)
Nachdem Tüten und Rucksäcke verteilt sind, gibt es noch Winterjacken.
Als Dankeschön haben wir ein Körbchen geschenkt bekommen.
Da sind Kind und Rucksack wirklich fastgleich groß :O
Cheese!
Mit allen Eltern und Kindern.
"Ich kann das schon alleine tragen!"

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