Montag, 22. September 2014

Wa tokelwa po!

Heute habe ich schon ein bisschen mehr von der Schule zu berichten. Die Arbeit mit den Kindern macht mir viel Spaß und ich lerne langsam aber sicher immer mehr Namen. Auch immer mehr Teile des Unterrichts kann ich übernehmen. Am meisten Spaß macht mir der Matheunterricht. Im Moment steht Geometrie auf dem Stundenplan und nach dem Abschlusstest über Dreiecke morgen, geht es dann mit Vierecken weiter.
Mathe in Klasse 7B
Der Unterricht ist von Lehrer zu Lehrer sehr unterschiedlich. 
Da der Unterricht bei Mr. Amutse sehr frontal ist, versuche ich mir oft unterschiedliche Sachen auszuprobieren. Mir ist außerdem aufgefallen, dass die Kinder es nicht gewohnt sind, von sich aus zu fragen, wenn sie etwas nicht verstanden haben, da sie Angst haben, einen Fehler zu machen.
Die Kinder respektieren mich im Moment sehr gut, auch wenn Mr. Amutse nicht im Raum ist. Oft lächle ich über die kleinen Dinge, die ich aus meiner Schulzeit kenne und die Schüler wohl überall machen....
Erst heute hat ein Schüler - mit einem durchaus großen Zeichentalent - eine Zeichnung seines Lehrers angefertigt. Mal sehen, wann er mich zeichnet :)
Die Kinder, aber auch die Lehrer, zeigen viel Interesse an unserer Herkunft. 
Wie ist denn eigentlich Schnee? Wie sagt man "Good Morning, Sir"? und Warum baut man Knusperhäuschen?

Im Sprachkurs geht es auch munter weiter. Je mehr Oshikwanyama ich lerne, desto mehr werden mir einige Dinge klar, die mir so aufgefallen sind.
Das Wichtigste ist das Grüßen. Hier die Begrüßung, die ich jeden Morgen mit der Lehrerin habe, die mich zur Schule mitnimmt:

Ich: Wa lele po, meme.                              - Guten Morgen!
Sie: Ehee.                                                 -  Ja
Ich: Nawa tuu?                                         -  Wie geht es dir/ ihnen?
Sie: Ehee, ove wa lele po.                         -  Gut, dir auch einen guten Morgen.
Ich: Ehee.                                                 -  Ja.
Sie: Nawa tuu?                                         - Wie geht es dir?
Ich: Onawa.                                              - Gut.

Das Wort meme heißt zwar wörtlich übersetzt Mama, wird aber als respektvolle Anrede für eine Frau genutzt, die älter ist als man selbst. Das männliche Gegenstück ist Tate.
Hier ist es üblich, egal in welcher Sprache, das zur Begrüßung immer ein "Wie geht's dir?" dazugehört. Außerdem muss der Jüngere immer zuerst grüßen. Vieles das es noch zu lernen gibt also.
Abschlusaufgabe Lektion 1... Okulipopifa bedeutet Grüßen

Aber es ist schon spät onda loloka und morgen klingelt um halb sechs der Wecker.
Also nangala po nawa und bis zum nächsten Mal.

Kristin

Dienstag, 9. September 2014

Finally! Die Schule hat begonnen...

Nach langem Warten gehen wir nun seit Donnerstag zur Schule. Nachdem wir am Donnerstag fast allen Klassen vorgestellt wurden, wurden wir nochmal gefragt, welche Fächer wir unterrichten wollen.
Ich habe mich für Mathe und Naturwissenschaften (NS) entschieden und wurde noch am Donnerstag Mr. Amutse vorgestellt, der diese Fächer in einer sechsten und den fünf siebten Klassen unterrichtet.
Nachdem ich am Freitag und auch gestern viel zugesehen habe, durfte ich heute auch meine erste Stunde unterrichten. NS in der 7C. Wir haben die verschiedenen Tiere in Gruppen eingeteilt und es hat sehr viel Spaß gemacht, mit den Kindern zu arbeiten. Außerdem habe ich nach der Schule eben noch die ersten Mathetests nachgeschaut.

Doch nicht nur die Schule hat angefangen. Gestern war ich auch das erste Mal bei meinem Sparchkurs, in dem ich bis Ende November Oshikwanyama lernen werde. Die Sprache wird eigentlich im Norden des Landes gesprochen und nicht hier in WIndhoek. Da aber viele Familien im Umfeld unserer Schule aus dem Norden gekommen sind, um hier Arbeit zu finden, sprechen fast alle Kinder Oshiwambo. Das ist der Überbegriff für Oshindonga, Oshikwanyama und sechs weitere Sprachen, die sich nur wie Dialekte voneinander unterscheiden.
Mein erster Lernerfolg: Mwa uhala po. Guten Tag.

Natürlich gibt es weiterhin auch genug andere Sachen, die wir unternehmen können. Am Samstag waren wir im Daan Viljoen Wildpark und haben unsere erste Safari gemacht. Auf einem Fußweg konnte man auf etwa 3,5 km zu zwei Staudämmen aus dem frühen 20. Jahrhundert laufen und neben einer faszinierenden Natur und einem alten Friedhof auch viele Tiere beobachten. Sehr viele Vögel, Eidechsen, aber auch Kudus (Antilopen), Gamsböcke, Gnus und Paviane haben wir gesehen. Leider sind uns die ebenfalls dort lebenden Zebras und Giraffen verwehrt geblieben, aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit.
Oder?
Morgen bin ich schon einen Monat hier.
Und damit "tangi unene" für's lesen. Jetzt gibt's noch ein paar Fotos:

Am Stengel Staudamm

Kudu



Paviane




Gnu

Mittwoch, 3. September 2014

Jetzt geht's los!



Hallo!
 
Nachdem wir die letzten freien Tage überwiegend bei uns Zuhause verbracht haben, beginnt für mich morgen endlich die Schule.
Heute haben Franz und Simon, mit denen ich arbeite, Philip und ich in der Schule unseren Ansprechpartner Ponti und zwei weitere Lehrer getroffen. Wir haben über die Kleiderordnung für Lehrer und die Verhaltensregeln gesprochen, aber auch über die Fächer, die wir am liebsten begleiten würden. Außerdem hatten wir eine erste Möglichkeit, einen Blick auf unseren künftigen Arbeitsplatz zu werfen. Während wir da waren, hatten noch die zweiten Klassen Unterricht, da ihre Stunden am Nachmittag stattfinden. Für alle anderen Kinder von der ersten bis zur siebten Klasse findet der Unterricht von 7.10 Uhr bis 13.00 Uhr statt, sodass ich morgens um halb sieben aufbrechen muss.
Ich bin schon sehr gespannt und freue mich riesig auf die Schule und die Kinder.


Natürlich haben wir auch etwas unternommen in den letzten Tagen.
Unter anderem waren im nahegelegenen Freibad. Es gibt eine kleine Liegewiese, aber das Wasser ist, trotz der eigentlich warmen Tagestemperaturen, leider sehr kalt, weil es abends schon gegen halb sechs dunkel wird und sich nachts noch sehr abkühlt.
Außerdem waren wir am Sonntagmorgen im Gottesdienst. Die Atmosphäre war ganz anders, als man das aus deutschen Gottesdiensten kennt. Obwohl unsere Africaanskenntnisse noch nicht vorhanden sind und wir somit wenig verstanden haben, war die Stimmung sehr ansteckend und viel persönlicher, als man es kennt. Zu Beginn des Gottesdienstes wurde nicht nur ein Geburtstagslied für die Gemeindemitglieder gesungen, sondern auch ein Willkommenslied für uns als Besucher. Insgesamt wurde mehr gesungen und alle haben mitgemacht. Wir haben uns vorgenommen, öfter den Gottesdienst zu besuchen, um unsere Africaanskenntnisse zu erweitern.

Wenn ich mehr zu berichten habe melde ich mich wieder.
Ich bin allerdings um weitere Fotos von unserem Haus gebeten worden. Hier sind sie:

Unser Haus in Khomasdal...

...mit Wachhund Randy




Lekker (Africaans für cool :))