Samstag, 25. Oktober 2014

Schulausflug zur Okapuku-Lodge

 Hallo ihr Lieben,

gestern hatte ich einen besonderen und sehr schönen Tag.
Ich bin um Viertel nach vier aufgestanden, und habe mich schon um fünf Uhr auf den Weg zur Schule gemacht. Dort warteten schon die meisten der 96 Viertklässler, mit denen wir uns gegen sechs auf den Weg zur Okapuku Game Lodge gemacht haben.
Mit Brötchen und Saft ging es dann erst mal zum Bahnhof. Schon auf der Fahrt ins Zentrum geb es für viele Kinder Neues zu entdecken. Besondere Freude hat bei vielen die fast einstündige Zugfahrt ausgelöst, denn fast alle Kinder waren noch nie Zug gefahren. Als wir das Land der Lodge erreicht haben, konnten wir schon vom Zug aus Giraffen, Springböcke, Erdmännchen und Warzenschweine beobachten.
Bei der Lodge angekommen, wurden wir dann mit den großen Jeeps der Lodge abgeholt. Während zwei der Jeeps direkt zum Gamedrive, also zur Wildbeobachtungsfahrt, aufgebrochen sind, bin ich mit einer der anderen Lehreinnen und der Hälfte der Kinder ersteinmal zur Lodge gefahren, wo wir uns am Pool entspannen, die Fische im Teich und die Warzenschweine ansehen konnten.
Dann ging es endlich auch für uns los in den Park.
Wir konnten die verschiedensten einheimischen Tiere beobachten. Auch die ersten Kibitze aus Europa sind dem kalten Winter schon entkommen. Fast alle der Tiere im park müssen sich selbst versorgen. Unter anderem auch unsere erste Entdeckung, die beiden Nilkrokodile (hier das etwa vierzig Jahre alte Weibchen).
Weiter ginge es mit Warzenschweinen, Gnus, Orix-Antilopen, Springböcken und zahlreichen anderen Antilopenarten.
Nachdem wir auf dem Weg schon verschiedene Nashorntoiletten beobachtet hatten, Nashörner haben nämlich feste Plätze, die sie immer wieder nutzen, kamen wir dann endlich auch zu den drei Breitmaulnashörnern des Parks. Die lagen auf der Straße im Schatten eines Baumes, sodass wir bis auf etwa zehn Meter ranfahren konnten.
Nach den Säbelantilopen gab es dann noch vier Giraffen zu sehen, bis die Fahrt auch schon wieder vorbei war und wir am Zug abgesetzt wurden.
Voller schöner Eindrücke ging es mit Gesang zurück zur Schule.

Am Nachmittag ging es für mich gleich weiter. Von der Schule der anderen hat am Goreangab-Staudamm eine Grillparty stattgefunden. So hatte ich die Chance, die Lehrer der anderen Schule auch mal kennen zu lernen und wir konnten einen wunderschönen Sonnenuntergang hinter den Bergen des Khomas-Hochlandes zu beobachten.

Viele liebe Grüße
Kristin















Sonntag, 12. Oktober 2014

Kulinarische Abenteuer

Am letzten Wochenende hat uns eine Lehrerin der Elim Primary School, an der die anderen vier arbeiten, zum Kapana eingeladen.
Das kommt von dem Oshikwanyama-Wort okapana, was Pfanne bedeutet, und ist Rindfleisch. Auf den Single Quaters in Katutura gibt es zehn Grillstände, auf denen das Fleisch gegrillt wird. Man bekommt dann erstmal ein Stück zum Probieren. Danach kann man Fleisch kaufen und entweder direkt vom Grill essen, oder bekommt es in eine Zeitung eingewickelt und kann es dann in die Gewürztöpfen an jedem Stand tunken.
Was auf den ersten Blick etwas befremdlich wirkt, ist dass hinter den Grillständen das Fleisch erst in Stücke geschnitten wird, sodass da schon mel eine halbe Kuh auf dem Tisch liegt.
Das Fleisch schmeckt aber super lecker.

Danach haben wir uns noch die anderen Stände auf den Single Quaters angesehen. Hier wurden nicht nur getrockneter Spinat  und Bohnen verkauft, sondern auch Mopane Worms. Das sind Raupen, die nur auf einem bestimmten Baum, dem Mopane-Tree leben. Damit sie nicht die ganzen Bäume zerfressen und auch, weil sie sehr Eiweishaltig sind, werden die Raupen gekocht, getrocknet und dann entweder frittiert oder trocken gegessen.

Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben alle eine Raupe probiert. Die waren nicht glitschig, weil sie ja getrocknet sind. Eher wie getrocknetes Obst und haben ein so geschmeckt, wie Heu riecht.


Dieses Wochenende hatte eine der Freiwilligen aus meiner WG Geburtstag. Darum haben wir Besuch von den Freiwilligen aus Rehoboth bekommen. Am Freitag haben wir dann Braai und Roosterbrött gemacht.

Gestern waren wir erst in der Stadt, haben eingekauft und waren dann im Park, direkt beim Parlamentsgebäude, dem Tintenpalast. Dort haben wir Torte, Waffeln und Kekse gegessen. Zusammengesessen und uns unterhalten. Es war ein sehr schöner Tag.

Gleich geht es jetzt noch an die Urlaubsplanung. Unsere ersten Ideen für die Routen die wir fahren wollen könnt ihr hier ansehen:

Google-Maps (Süden)


Google-Maps (Westen)

 
Google-Maps (Norden)

Samstag, 4. Oktober 2014

N/a'an ku sê Wildlife Sanctuary

Hallo!
Gestern hatten wir einen unglaublichen Tag. Und das kann man wörtlich nehmen, denn wenn man durch die wunderschöne Landschaft fährt, oder einen Meter neben einem Löwen steht, dann kann man einfach selbst nicht glauben, dass man wirklich hier ist.
Aber von vorn:

Gestern waren wir im N/a'an ku sê Wildlife Sanctuary. Ich bin schon ein bischen früher von der Schule nach Hause gafahren, um dann zur Schule der anderen zu laufen. Dort wurden wir um 13.00 Uhr von einem Bulli abgeholt und zum ca. 40 Kilometer entfernten N/a'an ku sê gefahren. Nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt erreichten wir endlich den Park. Dort werden auf über 3200 ha Fläche Paviane und Großkatzen aufgepäppelt und wenn möglich wieder ausgewildert.

Mit unserem Guide und einem riesigen Jeep ging es dann los zum ersten Gehege. In dem befanden sich Paviane. Zumindest sollten sie sich darin befinden. Als wir vor dem Zaun standen, um Fotos zu machen, kam nämlich ein Pavian auf dem Weg vorbei. Die Paviane sind alle Waisen, deren Eltern zum Beispiel von Autos überfahren wurden. Deshalb können sie auch nicht wieder ausgewildert werden. Sie wurden von Freiwilligen aufgezogen und sind so an Menschen gewöhnt, dass sie in Häuser und Geschäfte kommen würden und dort machen, was sie wollen.

Danach ging es dann weiter zu den Luchsen, von denen einer nicht nur supernahe zu uns gekommen ist, sondern sich sogar geduldig von allen streicheln gelassen hat.

auf Tuchfühlung mit dem Luchs

Noch beeindruckender ging es danach weiter, bei den Löwen. Bruder und Schwester standen nur etwa einen Meter von uns entfernt und warteten ungeduldig auf das Pferdefleisch, dass der Guide ihnen mitgebracht hat. Mit Knurren liefen sie unruhig hinter dem Zaun auf und ab, bis es endlich was zu fressen gab. nach dem ersten Stück Vorpeise gab es noch ein zweites, dass genüsslich im Schatten gefressen wurde.
Die Löwen so aus der Nähe zu sehen war schon durch ihre Größe beeindruckend und unfassbar schön.




Weiter ging es dann zu den Leoparden an die es noch ein wenig näher ranging. Auch sie erhielten noch eine Portion Pferd, aber erst nachdem sie eine Zeit lang Model gestanden hatten für schöne Fotos.
Leoparden haben eine sehr interessante Fellzeichnung mit kleinen Kringeln.
Das Leoperdenmännchen wartet auf sein Futter.

Bruder und Schwester sind von einem Farmer in den N/a'an ku sê gebracht worden, der sie gefunden hat un Angst hatte, die Mutter würde auf der Suche nach den Kleinen zurückkommen.

Dann ging es auf zu den Geparden. Die schnellsten Landsäuger der Welt sehen den Leoparden nur auf den ersten Blick ähnlich. Sie haben aber keine Kringel sondern Punkte und sind viel schlanker und höher als ihre Verwandten. 
Auf der Welt gibt es nur noch etwa 12.400 Geparden, von denen 2.400 in Namibia leben.
Die drei im N/a'an ku sê wurden von einem Farmer eingefangen und an den Park gegeben. Sie sind zahm, sodass die Freiwilligen sogar ab und zu mit ihnen Spazieren gehen.


Letzte Station waren dann die Wildhunde. 
Es leben 21 im Park, die verwaist an einem Flussbett gefunden wurden.  Da sie wenn möglich ausgewildert werden sollen, bekommen sie nur dreimal pro Woche Fleisch. Gestern war für sie Fasten angesagt. Da sie aber unregelmäßig gefüttert werden, standen sie jedes Mal, wenn der Guide den Kofferrauf aufgemacht hat ganz aufgeregt am Zaun in einer Reihe.
einer der Wildhunde beim Schläfchen
Der Park war auch landschaftlich sehr schön und die Tiere waren zwar in Gehegen, weil sie in der freien Wildbahn nicht lebensfähig wären, aber diese liegen in der Savanne, dem natürlichen Lebensraum der Tiere hier und einige wilde Artgenossen treiben sich auch im Park herum. Neben dem Leoperdenkäfig haben wir zum Beispiel die Spur eines wilden Leoparden gesehen, der dort Nachts herumläuft.
Der Guide hat uns erklärt, dass sie versuchen, ihn einzufangen um ihn, mit einen Sender zu versehen und außerhalb des Parks wieder auszusetzen, damit er nicht versucht, zu den anderen beiden in den Käfig zu gelangen. Leider hat wohl schon ein Farmer versucht ihn zu fangen. Der hat es aber offenbar falsch gemacht und jetzt ist der Leopard zu klug, den Rangern in die Falle zu gehen.

die wunderschöne Savannenlandschaft des Parks

Als es dann schon wieder auf den Heimweg ging, wurden wir von einem weiteren Highlight überrascht. Ein entgegenkommender Landrover-Fahrer bat uns langsam zu fahren, da eine Giraffe auf der Straße sei.
Ein Stück weiter hatte die Giraffe sicher die andere Straßenseite erreicht. Unser Fahrer hat nochmal kurz gehalten, sodass wir Fotos machen konnten.
Giraffe neben der Straße

Wieder zurück in Windhoek waren wir dann noch bei Anneliese, der holländischen Freiwilligen an der Schule der anderen zum Pancakes essen eingeladen. Ein gemütlicher Ausklang eines schönen Tages.

Für euch gibt es jetzt noch ein kleines Suchspiel: Findet die Stabheuschrecke.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Readathon und Wellness-Week


In der letzen Woche war einiges anders in der Schule. Zum einen hat in vielen Schulen der sogenannte Readathon stattgefunden. In dieser Woche spielt das Lesen eine wichtige Rolle. Jeden Morgen haben alle Kinder in ihrer Klasse eine halbe Stunde gelesen, bevor der reguläre Unterricht angefangen hat.
In den siebten Klassen, auch in unserer natürlich, wurde David Copperfield gelesen.
Außerdem war die Woche eine Wellness-Woche, zum Thema Schwangerschaft bei Jugendlichen und Alkohol- und Drogenmissbrauch.
Beide Aktionen sind dann am Freitag in einem großen Finale ausgeklungen.
Die Kinder der Schule warten auf den Beginn der Show
Alle 1400 Kinder der Schule haben sich auf dem Schulhof versammelt. Einzelne, vor allem aus den älteren Klassen, haben dann gesungen, getanzt und Theater gespielt.
Zuerst ist der Schulchor aufgetreten. Anschließend haben mehrere Gruppen verschiedene traditionelle Tänze aufgeführt, selbst geschriebene Gedichte vorgetragen und die 7B hat noch ein selbst geschriebenes Rollenspiel zum Thema "Teenage-Pregnancy" also "Teenager-Schwangerschaft" aufgeführt.
Die Stimmung war gut und alle haben gepannt zugehört und geschaut.

Sechs Mädchen aus den siebten Klassen vor ihrer traditionellen Tanzaufführung
Am Samstag sind wir dann gegen Mittag aufgebrochen, um die vier Freiwilligen in Rehoboth zu besuchen. Das liegt eine gute Stunde südlich von Windhoek. Am Abend waren wir zu Philips Cousin zum Braai eingeladen. Neben Fleisch und Salat gab es auch Roosterbrött. Das ist Hefeteig, der zu Brötchen geformt und auf dem Grill gebraten wird, ähnlich wie Stockbrot. Warm und mit Butter einfach himmlisch.
Am nächsten Tag sind wir dann noch ein Stückchen die Straße hochgelaufen. Der Ort ist wunderschön und bei unserem nächsten Besuch wollen wir zu einem Staudamm wandern. Dafür war nämlcih dieses mal leider keine Zeit.

Achso, mein letzter Fortschritt im Sprachkurs:
Onda mana. - Ich bin fertig.

Also kala po nawa, bis zum nächsten Mal.
Eure Kristin