Dienstag, 31. März 2015

Namibia sida î kute !hutse

Hallo zusammen!

"Namibia sida î kute !hutse"
Das ist die erste Zeile eines Liedes in der Sprache Damra-Namara. Das besondere an der Sprache ist, dass sie neben den normalen Buchstaben auch noch vier Klick- und Schnalzlaute enthält.
Seit Februar singen Sophia und ich nun im UNAM Choir, also dem Universitätschor der Universität von Namibia. Das "Namibia sida" ist eines von fünf traditionell namibischen Liedern, dass wir bei unserem ersten Auftritt gesungen haben.

Der Chor singt auch westliche Musik, hauptsächlich aber traditionelle Lieder der vielen verschiedenen Kulturen aus Namibia und vom ganzen afrikanischen Kontinent.
Dabei wird getanzt, geklatscht und geschnalzt.
Für mich eine ganz neue und sehr spannende Erfahrung. Gleichzeitig habe ich gemerkt, wie sehr mir das singen im Chor gefehlt hat.

Unser Auftritt hat im Rahmen eines Konzertes zum namibischen Unabhängigkeitstag stattgefunden. Und so haben wir nicht nur namibische Lieder gesungen, sondern sind auch in "Namibian attire", also trditionellen namibischen Kleidern aufgetreten.
Von Schürzen aus Ziegenfell, bis zu langen, buschigen Herero-Kleidern war alles dabei. Sophia und ich haben uns von Lehrern oder anderen Chorsängern jeder ein Damara-Kleid geliehen. Mein Kleid, dass ich wunderschön fand, hat die Mutter unserer Chorkameradin selbst genäht.
Weil wir die Kleider so schön fanden, haben wir gefragt und ihre Mutter wird uns auch ein Kleid schneidern, dass wir dann mit nach Hause bringen können.
Mein Kleid wird wahrscheinlich dunkelblau und grau und ich bekomme es vielleicht schon nächste Woche Dienstag. Dann gibt es natürlich auf jeden Fall ein Foto.


Viele liebe Grüße!
Kristin

Mit anderen Chormitgliedern in traditioneller Kleidung

Fotosession nach dem Konzert

Jetzt freue ich mich schon auf viele weitere tolle Auftritte und Proben!

Viele Grüße
Kristin

Mittwoch, 25. März 2015

Independence Day

Hallo ihr Lieben!

Wie versprochen gibt es jetzt mal wieder einen "normalen" Eintrag.

Für Namibia ist 2015 ein ganz besonderes Jahr.

Erstmal ein bisschen Geschichte:
Im Jahr 1890 wurde das heutige Namibia deutsches Schutzgebiet und später dann die Kolonie "Deutsch-Südwestafrika". Im ersten Weltkrieg verlor Deutschland die Kolonialgebiete und Namibia wurde zuerst unter die Kontrolle des Völkerbundes und dann unter die Südafrikanische Apartheitsregierung gestellt.
Seit 1966 gab es gegen diese blutige Aufstände und am 21. März 1990 wurde das Land unter Gründungspräsident Honouralbe Dr. Sam Nujoma, der auch einer der bedeutendsten Freiheitskämpfer war und sich vom Exil aus für Namibias Freiheit eingesetzt hat, endlich unabhängig.

Wer aufmerksam gelesen  und mitgerechnet hat, hat schon bemerkt, dass am vergangenen Samstag nicht nur irgendein Jahrestag der Unabhängigkeit, sondern der 25. Independence Day war.
Und der wurde natürlich ordentlich gefeiert.

Am Freitag waren bereits die Feierlichkeiten in der Schule.
Da durften die Kinder (und Lehrer) in traditioneller Kleidung kommen. Da wollte ich die Chance nutzen und habe mir von einer Lehrerin ein traditionelles Ovambokleid geliehen.
Die Kinder waren begeistert und die Lehrer noch ein bisschen mehr, sodass ich an diesem Tag ein beliebtes Fotoobjekt war.
Gemeinsam mit Mrs. Cruz in traditionellen Ovambo-Kleidern

Nach der Pause wurden dann alle Kinder versammelt. Die Nationalhymne wurde gesungen und der Schulchor und die verschiedenen "Cultural Groups" sind aufgetreten.
Die Damara-Cultural Group

Die Tänzerinnen der Ovambo-Cultural Group

Die Herero-Cultural Group

Dann war noch ein bisschen früher Schulschluss und die Kinder wurden aufgefordert, am nächsten Tag ins Independence Stadion zu fahren.

Das hatte Philip auch mit uns geplant.
Wir sind also am nächsten Tag früh aufgestanden, denn um sechs Uhr sollten die Tore geöffnet werden.
Als wir uns durch die langen Schlangen und das dichte Gedränge endlich ins Stadion gequetscht hatten, gab es für jeden eine Flasche Wasser und einen Gutschein für ein Essen, ein T-Shirt, eine Cap und ein Fähnchen.
Fähnchen und Cap...
... und ein T-Shirt für jeden :)
Lea und ich mit voller Namibia-Ausstattung

Wir saßen genau gegenüber der VIP-Tribühne - und da war einiges los:
Nicht nur die Präsidenten der Nachbarstaaten und Horst Köhler waren gekommen, diesem Tag war auch vorbehalten, dass der alte Präsident Dr. Hifikepunye Pohamba abtreten und sein Nachfolger Dr. Hage Geingob vereidigt werden sollte. Der wurde schon Ende letzten Jahres gewählt.

Es gab also erstmal ein großes Militäraufgebot, bei dem verschiedene Einheitenen ins Stadion einmarschiert sind. (Die Armen Kerle und Frauen mussten die ganze Zeremonie auf dem Rasen stillstehen.)
Die Leibgarde des Präsidenten in "rot".

vermutlich die Airforce in hellblau

die Frauen der Marine in weiß

die Frauen des regulären Heers in wie auch immer die Farbe heißt :)

das wissen wir leider nicht :/

Die Männer der Marine in ebenfalls weiß...

und zum Schluss: die Juniors der regulären Armee
 Dann wurden Reden gehalten und eben der neue Präsident vereidigt.
Anschließend flogen noch sechs Düsenjets, die die Nationalfarben versprüht haben und vier Hubschrauber mit den Flaggen Namibias, der African Union und des Präsidenten über das Stadion und fünf Fallschirmspringer sind im Stadion gelandet. (Der Letzte hat die Landung auf dem Füßen nicht ganz geschafft. Dabei haben ihn nicht nur die vielen Leute im Stadion gesehen, sondern wahrscheinlich auch jeder, der nicht da war bei der Live-Übertragung vor dem Fernseher - der Arme Kerl.)

Luftballons...

... fliegt!

Dann gab es noch Rauch in den Nationalfarben (auch noch blau und grün)

und Luftballons in denselben


Zu guter Letzt traten noch viele Tänzer von verschiedenen Schulen auf, die in den Nationalfarben und mit Flaggen getanzt haben. Außerdem waren Gruppen in traditioneller Kleidung dabei und andere haben aus Kabeln gebaute große Tiere, wie Strauße, Giraffen, Zebras, Elefanten und Löwen im Stadion herumlaufen lassen.
TänzerInnen in traditioneller Kleidung

die bunt bekleideten Tänzer mit den Flaggen
die Farben: blau für den Himmel und den Atlantik, weiß für Frieden, rot für das Blut, das im Freiheitskampf vergossen wurde, grün für die Natur und gelb für die Sonne und die Wüste


Strauße auf der Tartanbahn

Zebras und Giraffen


Alle Tänzer zum Abschluss auf dem Rasen

Da wir die unglaublich langen Schlangen bei der Essensausgabe umgehen wollten, haben wir die Einladung von Dr. Hage Geingob und seiner Frau ausgeschlagen und sin stattdessen zur Feier des Tages im "Dors" essen gegangen.

Wie schon gesagt, ein besonderer Tag für Namibia, an dem ich gerne dabei war!

Mal schauen, wie in Deutschland das silberne Jubiläum am 3. Oktober gefeiert wird...

Viele liebe Grüße!
Kristin

Sonntag, 15. März 2015

Spendenprojekt Soupkitchen

Hallo ihr Lieben!

Zuerst muss ich mich entschuldigen, dass es in der letzten Zeit so wenig von mir zu hören war. Die Zeit war einfach ein bisschen knapp.
Ich verspreche, dass es in den nächsten Tagen auch mal wieder einen normalen Eintrag gibt. Heute wende ich mich allerdings mi einer Bitte an euch.

Gemeinsam mit drei anderen Freiwilligen, Isabelle Reibe aus Eisenberg in der Pfalz, Lea Lelito aus Gelnhausen bei Frankfurt/Main und Lisa Timmermann aus Hamburg, möchte ich ein Projekt starten.
Wir möchten den 40 Kindern der Havana Soupkitchen eine kleine Freude bereiten.
Lisa und Lea arbeiten in der Soupkitchen, ganz in der Nähe meiner Schule, in der die Kinder täglich Frühstück und Mittagessen bekommen und auch von beiden unterrichtet werden.
Die Havana Soupkitchen liegt in der Nähe meiner Schule in dem ärmsten Viertel Windhoeks und ist ein Kindergarten, in dem besonders benachteiligte Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren aufgenommen werden. Unter ihnen sind zum Beispiel einige Waisen.
Um den Kindern auch außerhalb der Soupkitchen einen schöneren Alltag ermöglichen zu können, wollen wir ihnen Päckchen schenken. Diese sollen in unserer Traumvorstellung folgendes enthalten: Bastel- und Schreibmaterial, Hygieneartikel, wie Zahnbürste und Zahnpasta sowie warme Kleidung für den kommenden Winter, in dem es vor allem morgens oft  6°- 7°C kalt ist.
Da wir unnötige Kosten durch den Versand von Paketen vermeiden und die Geschenke für jedes Kind möglichst ähnlich gestalten möchten, haben wir uns dazu entschlossen, die Päckchen selbst zu packen. Dafür benötigen wir finanzielle Unterstützung.
Auch kleine Spenden können uns helfen. 1€ sind 13N$, wovon man bereits 2 Zahnbürsten kaufen kann.

Wenn ihr Teil unserer Aktion werden möchtet, überweist eure Spende bitte bis zum Sonntag, dem 24.05.2015, sodass wir vor unserem Rückflug im Juli noch genug Zeit haben, uns um alles zu kümmern.

Überweisungen bitte auf folgendes Konto:
Kontoinhaber: Isabelle Reibe
IBAN: DE81 1203 0000 1033 4946 81
BIC: BYLADEM1001
Verwendungszweck: Spende Soupkitchen
Überweisungsfrist: Sonntag, 24.05.2015


Wir würden uns freuen, wenn ihr, nachdem ihr gespendet habt, eine Mail mit folgendem Inhalt an die Adresse spendenprojekt.soupkitchen@yahoo.de senden könntet:

              Name
              Betrag der Spende
              Wodurch seid ihr auf das Spendenprojekt aufmerksam geworden?

Als Antwort senden wir eine Bestätigung sobald eure Spende eingetroffen ist und informieren über den Verlauf des Projektes. Am Ende werden wir auch Fotos vom Verteilen der Päckchen verschicken.

Bei Fragen könnt ihr euch ebenfalls gerne an die genannte E-Mail-Adresse oder an mich direkt wenden.


Über eure Unterstützung würden wir uns sehr freuen!


Viele liebe Grüße,


Isabelle, Lea, Lisa und Kristin

Ich mit Lea, Leiterin Frieda und den Kindern vor der Havana Soupkitchen
die Kinder beim "Plumpssack" spielen

die Kinder essen gemeinsam draußen


nach dem Essen werden die Zähne geputzt