Mittwoch, 25. März 2015

Independence Day

Hallo ihr Lieben!

Wie versprochen gibt es jetzt mal wieder einen "normalen" Eintrag.

Für Namibia ist 2015 ein ganz besonderes Jahr.

Erstmal ein bisschen Geschichte:
Im Jahr 1890 wurde das heutige Namibia deutsches Schutzgebiet und später dann die Kolonie "Deutsch-Südwestafrika". Im ersten Weltkrieg verlor Deutschland die Kolonialgebiete und Namibia wurde zuerst unter die Kontrolle des Völkerbundes und dann unter die Südafrikanische Apartheitsregierung gestellt.
Seit 1966 gab es gegen diese blutige Aufstände und am 21. März 1990 wurde das Land unter Gründungspräsident Honouralbe Dr. Sam Nujoma, der auch einer der bedeutendsten Freiheitskämpfer war und sich vom Exil aus für Namibias Freiheit eingesetzt hat, endlich unabhängig.

Wer aufmerksam gelesen  und mitgerechnet hat, hat schon bemerkt, dass am vergangenen Samstag nicht nur irgendein Jahrestag der Unabhängigkeit, sondern der 25. Independence Day war.
Und der wurde natürlich ordentlich gefeiert.

Am Freitag waren bereits die Feierlichkeiten in der Schule.
Da durften die Kinder (und Lehrer) in traditioneller Kleidung kommen. Da wollte ich die Chance nutzen und habe mir von einer Lehrerin ein traditionelles Ovambokleid geliehen.
Die Kinder waren begeistert und die Lehrer noch ein bisschen mehr, sodass ich an diesem Tag ein beliebtes Fotoobjekt war.
Gemeinsam mit Mrs. Cruz in traditionellen Ovambo-Kleidern

Nach der Pause wurden dann alle Kinder versammelt. Die Nationalhymne wurde gesungen und der Schulchor und die verschiedenen "Cultural Groups" sind aufgetreten.
Die Damara-Cultural Group

Die Tänzerinnen der Ovambo-Cultural Group

Die Herero-Cultural Group

Dann war noch ein bisschen früher Schulschluss und die Kinder wurden aufgefordert, am nächsten Tag ins Independence Stadion zu fahren.

Das hatte Philip auch mit uns geplant.
Wir sind also am nächsten Tag früh aufgestanden, denn um sechs Uhr sollten die Tore geöffnet werden.
Als wir uns durch die langen Schlangen und das dichte Gedränge endlich ins Stadion gequetscht hatten, gab es für jeden eine Flasche Wasser und einen Gutschein für ein Essen, ein T-Shirt, eine Cap und ein Fähnchen.
Fähnchen und Cap...
... und ein T-Shirt für jeden :)
Lea und ich mit voller Namibia-Ausstattung

Wir saßen genau gegenüber der VIP-Tribühne - und da war einiges los:
Nicht nur die Präsidenten der Nachbarstaaten und Horst Köhler waren gekommen, diesem Tag war auch vorbehalten, dass der alte Präsident Dr. Hifikepunye Pohamba abtreten und sein Nachfolger Dr. Hage Geingob vereidigt werden sollte. Der wurde schon Ende letzten Jahres gewählt.

Es gab also erstmal ein großes Militäraufgebot, bei dem verschiedene Einheitenen ins Stadion einmarschiert sind. (Die Armen Kerle und Frauen mussten die ganze Zeremonie auf dem Rasen stillstehen.)
Die Leibgarde des Präsidenten in "rot".

vermutlich die Airforce in hellblau

die Frauen der Marine in weiß

die Frauen des regulären Heers in wie auch immer die Farbe heißt :)

das wissen wir leider nicht :/

Die Männer der Marine in ebenfalls weiß...

und zum Schluss: die Juniors der regulären Armee
 Dann wurden Reden gehalten und eben der neue Präsident vereidigt.
Anschließend flogen noch sechs Düsenjets, die die Nationalfarben versprüht haben und vier Hubschrauber mit den Flaggen Namibias, der African Union und des Präsidenten über das Stadion und fünf Fallschirmspringer sind im Stadion gelandet. (Der Letzte hat die Landung auf dem Füßen nicht ganz geschafft. Dabei haben ihn nicht nur die vielen Leute im Stadion gesehen, sondern wahrscheinlich auch jeder, der nicht da war bei der Live-Übertragung vor dem Fernseher - der Arme Kerl.)

Luftballons...

... fliegt!

Dann gab es noch Rauch in den Nationalfarben (auch noch blau und grün)

und Luftballons in denselben


Zu guter Letzt traten noch viele Tänzer von verschiedenen Schulen auf, die in den Nationalfarben und mit Flaggen getanzt haben. Außerdem waren Gruppen in traditioneller Kleidung dabei und andere haben aus Kabeln gebaute große Tiere, wie Strauße, Giraffen, Zebras, Elefanten und Löwen im Stadion herumlaufen lassen.
TänzerInnen in traditioneller Kleidung

die bunt bekleideten Tänzer mit den Flaggen
die Farben: blau für den Himmel und den Atlantik, weiß für Frieden, rot für das Blut, das im Freiheitskampf vergossen wurde, grün für die Natur und gelb für die Sonne und die Wüste


Strauße auf der Tartanbahn

Zebras und Giraffen


Alle Tänzer zum Abschluss auf dem Rasen

Da wir die unglaublich langen Schlangen bei der Essensausgabe umgehen wollten, haben wir die Einladung von Dr. Hage Geingob und seiner Frau ausgeschlagen und sin stattdessen zur Feier des Tages im "Dors" essen gegangen.

Wie schon gesagt, ein besonderer Tag für Namibia, an dem ich gerne dabei war!

Mal schauen, wie in Deutschland das silberne Jubiläum am 3. Oktober gefeiert wird...

Viele liebe Grüße!
Kristin

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